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308 Route 10.PETRA. Das Sîk.Stockwerks sind durch den Vandalismus der Beduinen beschädigt.
Durch das Portal tritt man in eine geräumige Felsenkammer
von 16 Schritt im Geviert und 8m Höhe; die Felswände sind
glatt und ohne Ornamente, ebenso die drei Nebenkammern.

Das Sîk bildete in alter Zeit den einzigen Zugang der Stadt
Petra. Es ist eine enge Kluft, zu beiden Seiten von 4560m,
weiter hinten von 2530m hohen Klippen eingefasst, die theilweise
von Menschenhand bearbeitet sind. Der Thalboden ist mit Oleander-
büschen
besetzt; aus den Felsritzen wachsen wilde Feigen und
Tamarisken hervor. Das Wasser wurde in Leitungen zur Seite des
Bachbettes zur Stadt geführt, wovon noch viele Spuren vorhanden
sind. Der Boden des Durchgangs war gepflastert. Gegen das Ende
dieses Engpasses überspannt ein malerischer Bogen die Kluft; unter
demselben sind mit zwei Pfeilern verzierte Nischen in den Felsen
gehauen. Weiter aufwärts im Thal liegen r. zwei Grabmäler,
von denen das obere mit vier schlanken aus dem Gestein heraus-
gearbeiteten
Pyramiden versehen ist; die Front des unteren be-
steht
aus sechs ionischen Säulen. Noch weiter oben sieht man l.
einige Gräber nach der Art des Absalomsgrabes (S. 231), vereinzelte
Felsmassen von 4,56m ins Geviert, die aus den Klippen mit
Freilassung eines ringsum laufenden Raumes von über 1m Breite
ausgehauen sind, aber mit flachen Dächern und nicht ganz senk-
rechten
Seitenwänden.

Wir kehren zum Ausgang der Schlucht zurück. R. erhebt
sich ein der Chazne ähnliches Denkmal, das Grab mit der Urne
(Laborde). Auf die viereckige Terrasse vor dem Monument stieg
man vermittelst Stufen. Zwei Reihen von je 5 ionischen Pilastern
bilden eine Art Porticus. Ueber der Thüre ist ein Fenster, darüber
noch drei andere. Die Urne steht auf einem Gestell über dem
Fries. Im Innern befindet sich ein viereckiger, wohl 15m langer
Raum. Nördlich hiervon, indem wir einige weniger bedeutende
Gräber überspringen, finden wir das korinthische Grab (Lab.), ge-
tragen
durch einen Unterbau von acht korinthischen Säulen, das
aber im Ganzen weniger fein ausgeführt ist und mehr der Zerstö-
rung
ausgesetzt war; sein Inneres enthält eine grosse und zwei
kleine Kammern. Die Felswand an der Ostseite der Stadt zeichnet
sich überhaupt durch eine Fülle von Monumenten aus. Das gross-
artigste
ist die daneben liegende Façade von drei Stockwerken (Pl. g),
von denen die beiden oberen mit Reihen von je 18 korinthischen
Säulen geschmückt sind; ein Theil dieser Façade war gemauert, da
er über den Felsen hinausragte; unten befinden sich vier Portale.
Im Innern dieser Felsenkammern ist in der Regel wenig Schmuck;
in einigen bemerkt man Altarnischen, die beweisen, dass diese
Räume auch zu christlichem Gottesdienst verwendet worden sind.
Nach N. zu liegt das Grab mit der lateinischen Inschrift von Quintus
Praetextus Florentinus
. Auf der Nordseite des Thalbeckens sind
Grabhöhlen ohne architectonische Verzierungen.